Care und Case Management
Vernetzte und geplante Zusammenarbeit von Ärzten und Versorgungspartnern
Durch die Versorgungsherausforderung der Zukunft beginnt das Regionale Gesundheitsnetz Leverkusen schon jetzt, Teamwork-Modelle zu entwickeln. So können nicht-ärztlichen Leistungen an ein unterstützendes Fallmanagement übergeben werden. Früher als Gemeindeschwester bekannt, ist heute das Case und Care Management ein Handlungskonzept, welches auf eine begleitende Patientenversorgung über institutionelle Grenzen hinweg abzielt, Zugang zu Hilfeleistungen schafft und eine Versorgungs-Koordination und -Vernetzung entsprechend der Bedarfslage des Patienten organisiert. Versorgungsakteure aus unterschiedlichen Berufen werden durch Informationsaustausch und Zusammenarbeit miteinander verbunden.
Ein gutes Beispiel, wie das in der Praxis aussehen kann, ist das Innovationsprojekt Mambo und hier speziell der Einsatz der Monitoring- und Kommunikationsassistentin (MoniKa).
Die Aufgaben der MoniKa
Die MoniKa ist der verlängerte Arm des Hausarztes und zugleich wichtiges Bindeglied zwischen Arzt und Patient. Je nach Bedarf und Krankheitsgrad besucht sie ihre Patienten regelmäßig zu Hause oder kontaktiert sie telefonisch. Ziel ist die Unterstützung der häuslichen Versorgungssituation, denn die meisten Menschen möchten gerne in ihrem eigenen zu Hause älter werden können.
Beratungsthemen der MoniKa:
- Alltagsunterstützende Maßnahmen
- Kurzschulungen zur Unterstützung der Krankheitsbewältigung
- Kontinuierliche Medikations-Einnahme
- Unterstützung pflegender Angehöriger
- Pflegegrad oder Schwerbehindertenausweis
- Kurzzeitpflege und vollstationäre Pflege
- wohnverbessernde Maßnahmen und Hilfsmittelberatung
- Leistungen der Pflegeversicherung
- Unterstützende Finanzierungen
- Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung
- Hilfsangebote für demenziell Erkrankte und deren Angehörige
Konkret macht sich die MoniKa ein umfassendes, ganzheitliches Bild von der individuellen Lebenssituation und bezieht dabei die Angehörigen, das Lebensumfeld und den Hausarzt mit ein. Je nach Bedarf des Patienten erstellt sie einen Versorgungsplan und organisiert und koordiniert eigenständig und vorausschauend die abgestimmten Maßnahmen.
Bei dem medizinischen Monitoring führt die MoniKa Befragungen zum aktuellen Gesundheitszustand durch und misst beispielsweise Blutdruck, Puls sowie Sauerstoffsättigung. Die medizinischen Werte übermittelt sie über eine gesicherte Verbindung an den behandelnden Arzt.
Vorteile für Patienten
Patienten ermöglicht das Versorgungsprogramm eine wesentlich höhere Lebensqualität. Denn die MoniKa versorgt sie direkt in ihrer häuslichen Umgebung. Bei Bedarf leitet sie, in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt und auch den Angehörigen, unterstützende Maßnahmen in die Wege. Belastende Krankentransporte und Krankenhausaufenthalte können vermieden werden. Gleichzeitig werden so frühzeitig mögliche Verschlechterungen der Erkrankungen erkannt und verhindert. Durch die engmaschige Kontrolle der geschulten MoniKa sind Patienten so rundum bestens versorgt.
Vorteile für Ärzte
Der behandelnde Arzt steht weiterhin im Mittelpunkt der medizinischen Betreuung und führt ggf. Hausbesuche durch. Mit der Unterstützung der MoniKa bei nicht-ärztlichen Aufgaben kann er sich jedoch auf das Wesentliche konzentrieren: seine medizinische Arbeit. Denn die MoniKa klärt bereits im Vorfeld viele Fragen durch die Beratung im häuslichen Umfeld der Patienten und aktiviert erforderliche Pflege und Hilfsmittel. Sie informiert den Arzt regelmäßig über relevante Entwicklungen des Gesundheitszustands beim Patienten. Mit der kontinuierlich aktualisierten webbasierten elektronischen Vernetzung behält er stets einen Gesamtüberblick. Dort werden auch Krankenhaus- und Rehaberichte aufgeführt. Diese Schritte schaffen für den Arzt wertvolle Freiräume in den Arbeitsabläufen.